Von Profis für Gamer

Thomas arbeitet seit 34 Jahren bei König + Neurath in der Produktentwicklung. Er hat Möbelgeschichte geschrieben und durch seine Hände sind ikonische Stühle und Tische gegangen, die auch nach Jahrzehnten noch angesagt sind. Und dann kam NEXT KINGS. Im Interview erfährst du, was ihn an der Entwicklung bestmöglicher Gaming-Möbel reizt und was die Gaming Liveables einmalig macht...

  1. Von Profis für Gamer
  2. Optimierungen bis zum Schluss
  3. Nachhaltigkeit als Qualitätsvorteil
  4. Das lebende Produkt

Wir haben Gamer gefragt, was für sie wichtig ist!

Hallo Thomas! Mit NEXT KINGS geht König + Neurath neue Wege. Erstmals bringt ihr Produkte für Gamer heraus, die ihr direkt über den eigenen Webshop verkauft. Wie habt ihr euch dem Thema Gaming Stuhl und Gaming Tisch genähert? 
Thomas: Wir haben uns erstmal ganz genau die Zielgruppe Gamer angeschaut. Was haben sie für Bedürfnisse? Und dann haben wir uns natürlich auch Wettbewerbsprodukte besorgt und die bei uns kritisch unter die Lupe genommen. Immer mit dem Blick auf: Was können wir besser machen? Wo können wir einen Unterschied machen, damit unsere Produkte aus der Masse herausstechen?   

Welche Rolle spielten Gamer bei der Entwicklung?
Eine große. Im gesamten Prozess haben wir immer wieder Gamer gefragt, was für sie wichtig ist. Ihre Rückmeldungen haben uns Einblicke gegeben, welche Features beim Gaming wirklich zählen. Sei es in Bezug auf Komfort, Ergonomie oder zusätzliche Funktionen wie Pedalhalterungen.   

Was war der Reiz beim Start von NEXT KINGS?
Uns war bei NEXT KINGS von Beginn an klar, dass wir bei der Festigkeit zwei Schippen drauflegen wollen im Vergleich zum Marktstandard. Weil wir wissen, wie Gaming-Stühle belastet werden und dass sie einiges aushalten müssen. Auch im Vergleich zum Bürostuhl werden da noch ein paar andere Anforderungen gestellt, die wir berücksichtigt haben.

Wir haben bis zum Schluss an den Produkten optimiert

Wie können wir uns deinen Arbeitsalltag vorstellen?
Vielleicht beschreibe ich einfach mal, wie ein Stuhl wie der LEOX entsteht. Es geht los bei der Anforderungsklärung mit Designern und dem Vertrieb, woraus dann die Lastenhefte bzw. Pflichtenhefte erstellt werden. Diese dienen als Basis für eine erste Konstruktion. Die Konstruktion machen wir in CAD, einem Computer-Programm, in dem wir die Stühle dreidimensional darstellen. Wir bekommen so dreidimensionale Datenmodelle, mit denen wir entsprechende Interferenzprüfungen machen können, um zu sehen, wo’s noch klemmt. Was wir auch machen sind FEM-Berechnungen, nach der sogenannten Finite-Element-Methode, mit der wir abklären, was für Kräfte auf unsere Produkte einwirken können und wie wir die Festigkeit der Bauteile darauf auslegen müssen.   

Bist du bei deiner Arbeit mehr Erfinder oder Qualitätsmanager?
Ich würde sagen, von beidem etwas. Bei LEOX haben wir die Rückenform bis zum Schluss optimiert und erfahrene Kollegen probesitzen lassen. Dabei kommen Fragen auf wie: Braucht es noch mehr Schaum im Sitzbereich? Wo können wir das Produkt weiter optimieren? Das fließt alles wieder in den CAD-Prototypen mit ein, bis wir sagen, jetzt haben wir genau das, was wir haben wollen – einen wirklich guten Gaming-Stuhl.   

Was passiert danach?
Der nächste Schritt ist die Erstellung der Produktionswerkzeuge, von denen wir eine ganze Menge selbst fertigen, zum Beispiel die Rückenwinkel. Wir haben eine sehr hohe Fertigungstiefe bei uns im Haus und können viele Sachen komplett inhouse machen. Das gibt uns die Flexibilität, Anpassungen schnell umzusetzen und sicherzustellen, dass alle Komponenten unseren hohen Qualitätsstandards entsprechen. Dadurch können wir nicht nur schneller auf Kundenwünsche reagieren, sondern auch Lösungen kurzfristig direkt vor Ort entwickeln und testen.    

Was ist das Besondere an der Materialauswahl, zum Beispiel beim kühlenden CoolTech-Mesh, das ihr bei LEOX einsetzt?
Das ist schon wirklich cool. Aber vielleicht von vorne: Wir haben uns die Wettbewerber angeguckt. Was verbauen sie an Materialien? Was sind die Vor- und Nachteile? Vieles kennen wir natürlich auch von unseren Büromöbeln. Auf ihnen sitzen Menschen sehr viele Stunden am Arbeitsplatz. Daher wissen wir, welche Materialien sich besonders für ein vernünftiges Sitzklima eignen. So ist auch eines der großen Highlights, unser CoolTech-Mesh entstanden, das wir bei LEOX eingebaut haben. Das Ziel war, dass Gamer auch bei längerem Sitzen kein unangenehmes Gefühl haben sollten, weil der Stuhl zu warm wird. Dann fängt man an zu schwitzen, was bekanntlich sehr unangenehm ist. Das haben wir bei Mitbewerbern gesehen, die Kunstleder und ähnliche Materialien verarbeitet haben. Das wollten wir besser machen.

Wenn Nachhaltigkeit zum Qualitätsvorteil wird

Gamer sind eine ganz besondere Zielgruppe, in der Themen wie Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen. Wie werdet ihr dem mit NEXT KINGS gerecht?
Wir sind „Made in Germany“ und produzieren ausschließlich in unserem Werk in Karben bei Frankfurt. Wir haben eine sehr hohe Fertigungstiefe, das bedeutet, vieles von LEOX und MARA entsteht direkt hier bei uns in der Produktion.   

„Made In Germany” behaupten ja viele. Bei euch ist es also Fakt?
Das ist so. Für unsere Qualität und Nachhaltigkeit nehmen wir auch höhere Kosten in Kauf, die wir durch die Fertigung und den Einkauf in Deutschland haben. Wir haben aber auch echte Vorteile durch die Art, wie wir bei König + Neurath arbeiten: Wenn irgendetwas an den Produkten geändert werden soll, dann haben wir alles dafür im Haus. Sprichwörtlich legen wir von jetzt auf gleich den Schalter um. Wir haben den LEOX-Stuhl auch jetzt schon so aufgebaut, dass perspektivisch Adaptionen möglich sind.

Wenn wir Verbesserungen haben, setzen wir sie um. Weil wir es können.

Hast du ein Beispiel, was du mit Adaptionen meinst und wie ihr die umsetzt?
Wenn viele unserer Kunden einen Kopfhörerhalter am Gaming-Stuhl haben möchten, dann können wir den als Feature anbauen, kein Problem. Wir wollen, dass das Produkt lebt, dass es sich weiterentwickelt. Dafür sind wir besonders gut aufgestellt. Wenn wir eine Verbesserung haben, besprechen wir das direkt mit den Mitarbeitern bei uns, die die Gaming-Stühle und -Tische bauen oder die entsprechenden Werkzeuge herstellen. Bei uns muss dafür niemand um die halbe Welt reisen. So leben wir das auch mit unseren Lieferanten, von denen die große Mehrheit in Deutschland ansässig ist. Unser Ziel ist: Wir wollen die Wege kurz halten. Das ist das Beste für alle – unsere Produkte, unsere Kunden und die Umwelt.   

Zum Schluss: Was ist dein Lieblingsfeature bei den ersten NEXT KINGS Produkten? (lacht) Lieblingsfeature?
Gute Frage … Ich finde die Stuhlmechanik richtig gut. Ihren hervorragenden Ablauf mit der sehr sauberen Einstellung und der Synchronmechanik. Das ist für mich das A & O. Ein weiteres Highlight ist der Sitzkomfort. Ich hab den LEOX bei mir sogar am Bürotisch stehen, weil ich so gern auf ihm sitze.   

Danke für das Gespräch!